Was ist Hypnose?

Zuallererst: Hypnose ist ein ganz natürlicher Zustand 

Allerdings ist das Bild der Hypnose durch die Showhypnose und die Filmindustrie stark verzerrt. Der Hypnotisant erscheint als willenloser Zombie, mit dem man alles Mögliche anstellen kann.

Das Gegenteil jedoch ist der Fall. Der Hypnotisant wird in eine Trance versetzt, welche ein Zustand erhöhter Aufmerksamkeit, verbunden mit einem starken Fokus auf innere Bilder und Vorgänge, ist. Und das kann zur Therapie genutzt werden. So zählt die Hypnose zu den ältesten Heilverfahren überhaupt.

Hypnose ist freiwillig

Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose. Der Therapeut kann lediglich die Suggestionen, also die Anweisungen für das Unterbewusstsein, geben. Die Umsetzung der Suggestionen, obliegt dem Hynotisanten. Das Ziel jeder Hypnose ist es, den kritischen Faktor des Bewusstseins, der ähnlich einem Türsteher vor der Disko agiert, zu umgehen und positive Formulierungen in das Unterbewusstsein zu bringen. Die Fähigkeit, sich in einen Trancezustand versetzen zu lassen, ist aber individuell sehr verschieden. Die Tiefe der Trance ist deshalb auch verschieden. Unter Hypnose fokussiert sich das Bewusstsein nach innen oder auf bestimmte Dinge, ähnlich wie bei der Meditation, beim Beten oder auch bei Tagträumen. So kann die Hypnose Blutdruck und Pulsfrequenz senken, das Immunsystem stimulieren und Hirnströme beeinflussen.

Die Hypnose-Sitzung kann jederzeit abgebrochen werden

Hypnose ist zwar ein schlafähnlicher Zustand, aber kein Schlaf. Schon gar kein Tiefschlaf, in dem man das Bewusstsein komplett abgeschaltet hat. Das bedeutet, dass in der klinischen Hypnose jederzeit die Möglichkeit besteht, die Sitzung zu unterbrechen. Niemand kann durch Hypnose dazu gebracht werden, etwas zu verraten, was er nicht verraten will. Denn auch in Trance geht niemand weiter als im bewussten Zustand.

Die Wirkung der Hypnose ist messbar

Was genau bei Hypnose im Gehirn geschieht, ist nicht vollständig bekannt. Neuropsychologische Untersuchungen mithilfe bildgebender Verfahren zeigen, dass die Aktivität bestimmter Gehirnareale während der Hypnose reduziert ist:

  • So sind in Trance zum Beispiel die Regionen, die für die Wahrnehmung zuständig sind, ausgeschaltet, während die für Gefühle und Phantasie zuständigen Areale sehr aktiv sind - so als würde man tatsächlich gerade etwas sehen, fühlen oder erleben.
  • Die Bereiche, in denen Angst oder Schmerz verarbeitet werden, sind dagegen unter Hypnose nicht aktiv. Messungen der Gehirnströme zeigen, dass Schmerzreize unter Hypnose zwar ins Gehirn weitergeleitet werden. Der Reiz wird aber im Gehirn anders verarbeitet und dringt nicht ins Bewusstsein.

Forscher vermuten, dass die Hirnregionen unter Hypnose nicht nur unterschiedlich aktiv, sondern auch anders miteinander verknüpft sind. So kann Hypnose gespeichertes, erlerntes Schmerzempfinden verändern, den Schmerz lindern oder sogar löschen.

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